Montag, 18. September 2017

Konfekt und Torten

mit freundlicher Genehmigung durch Rittiner&Gomez, Spiez, CH

„Du hast ein schönes Haus!“

„Danke schön! Es ist auch mein Arbeitsplatz.“

„Was arbeitest du – backst du Pflaumenkuchen?“

Milla lachte. Führte Tarik in ihre Backstube und erzählte, was es in ihrer Pâtisserie alles zu kaufen gab. Dass sie all die Köstlichkeiten höchstselbst anfertige und wie die Kunden bei ihr Schlange standen. Von der schlanken Dame, die mit abgespreiztem kleinen Finger vor dem Konfekt stand und eine Praline nach der anderem zu kandierten Früchten und Fondants wählte bis zum pummeligen Metzger, dem ihr Schokoladenkuchen lieber war als jede Leberwurst. Der Junge stand staunend da, von der Vielfalt der köstlichen Düfte und dem Anblick all der Leckerbissen überwältigt, mit offenem Mund. Aufmunternd zwinkernd schob Milla die eine oder andere Köstlichkeit hinein.

„Und Torten!“

Tarik traute sich kaum an die gläsernen Verkaufsvitrinen heran, unter denen mit leisem Surren die Kühlaggregate auf vollen Touren liefen.

Milla dachte bei sich, dass ihre Pâtisserie dem Jungen wie ein Traum erscheinen müsse. Ein Schlaraffenland. Und in der Tat hatte sie den Ausdruck, der jetzt in Tariks Augen lag, bereits oft in den Augen solcher Kunden gesehen, die ihren Laden hungrig betraten.


„Torten!“

Tarik kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Milla erzählte ihrem Gast von den Hochzeitstorten und der Legende, die sich um diese und deren Verführungskünste rankten.

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