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Freitag, 3. Mai 2024

... Universum

Dem Silbenschwein mondete Strahlen so

klar waren die Nacht und silbern ihr Klang

schwang auf dem Mitternachtsläuten fein

erfreuten flirrende Falter sich an wenigen

Leuten, die zum Himmel blickten und Lieder

hinauf in den Mondschein schickten, da war

so ein Wundern, kindliches Kichern hing, wo

das Haar Berenikes am Wortsaum sich fing

waldeten neue Geschichten auf und blieben mit

all ihrem Wispern und All ihren Bäumen Träumen

in einem Univers um deine Stirn, dein Denken wo

hin wird es dich tragen an Tagen voll Sonne, Scheinen

will meinen, so, wie du unter Sternengewimmel ein

Himmel bist und Weg wandernder Worte und Seen

wird nur durch dich ein Blick in die Welt entstehen

aus Silbenschweins Lauf über den Dächern der

schlafenden Stadt, die gewartet hat auf einen

Menschen und die Sphäre Raum im und dem


Ludwig Janssen © 3.5.2024

Mittwoch, 26. April 2023

... atme ich dann wieder ein

Ich hab in mir aus Dunkelstunden einen Platz gefunden, wo mein Leiden bleiben kann und Stein sein, einfach sein kann und doch eigentlich, ja, nur noch ein wenig Weh nach Heim ist darin in meinem Sinn, das Weg lässt mit viel Ferne

Wo es singen darf und treiben mit dem Staub, Flug

Zeug, dem Verlieren, das klingen kann mit Sternen

während wir uns, von was auch immer

immer und wieder einander entfernen

dann atme ich das alles aus: Es sei


Ein Nest dem Erinnern, das warten kann

vom Morgen borgen, ein Haus mit unbekannten
hellen Zimmern und einem Ort für Stille und
das Ungesagte wird dem Schweigen zu eigen

Wort für ein gelebtes, hochbetagtes Lieben

Gerade so, als wären wir beide uns geblieben ...




Ludwig Janssen © 25.4.2023


Freitag, 10. Februar 2023

… ist eine Täuschung

 

Das Leben ist eine Täuschung
darin jede Menge Geräusch und
ab und an Klang zu dem Gesang
deines Wesens Wille kaum
hörbar, zerstörbar, fragil und still
warte ich, zarte dem Leben
entgegen, ihm zu begegnen
in einem Wal reise ich leise ihm
entgegnen mag ich in Worten
zu Orten Geformtes, Warten
vielleicht auch jenem Sehnen
Frieden, Heimkehr, Untergang

Ludwig Janssen © 10.2.2023

Gelesen, auf Soundcloud

Dienstag, 3. Mai 2022

... aus dem Nichts

Ein Punkt ist dimensionslos. Er findet sich an der Schnittstelle zweier Geraden. Eine Gerade ist unendlich. Kreuzen sich zwei Wahrheiten, so sind es zwei unendliche Geraden, die sich in einem Punkt kreuzen. Wie zum Beispiel Materie und Antimaterie. Treffen sie aufeinander, löschen sie einander aus. In diesem Schnittpunkt also sind beide dimensionslos, einander verbunden und zugleich nicht vorhanden, da sie einander auslöschten. Endete also beider Geraden Unendlichkeit an diesem Schnittpunkt? Werden, kreuzen sie sich, aus zwei Wahrheiten vier? Kaum. Existieren in eben jenem dimensionslosen Punkt Materie und Antimaterie nebeneinander, ineinander verwoben und ausgelöscht, als dimensionsloses Nichts im Nichts und ist das Nichts in jener Dimensionslosigkeit etwas, das in ewigem Einander-Durchdringen vorhanden ist und lediglich nicht festzustellen? Nicht ... fest zu stellen ... Beim Urknall entstand, sagt man, ein ganzes Universum ...

Sonntag, 13. Juni 2021

... wie ein Tag

Was wäre, wenn
man den Tag nicht ließe
zu sein, was er ist
ein Tag wie jeder
andere wären dennoch
nicht gleich und wie wir
einander gleich und doch
nicht dasselbe und
wollten sein
gelassen werden
mit dem Drehen
der Erde wer dreht sich
mit uns und lässt uns
sein in seinem Drehen

Mittwoch, 14. Oktober 2020

... auch der fällt

am Anfang des Abends am Ende eines Arbeitstages mit Mundschutz und ohne Herz schutz das eigene Schutzlos aus seiner igkeit gelöst, des infiziert bleibt ein Gedanke an Menschen, die aus ihrer Welt fallen wie Laub im H erbst du jenes Suchen in ihrem Blick deiner Halt ...

Ludwig Janssen © 22.4.20

Montag, 28. September 2020

... Fuß vor Fuß

Am Wochenende nahm Freund Hein einen bei der Hand und der fand am Ende eines langen Weges einen neuen so hoffe ich und bleibe auf der anderen Seite ver bunden zählt Freund Hein meine Stunden ...
Ludwig Janssen © 22.4.20

Freitag, 31. Juli 2020

… er schreibt

Was du hier liest, ist
eine Spur, mein
Finger, den es treibt, hin
zu einer Unbekannten
Sprache, sie bleibt, fern
unberührter Stern und Du
unter dem Gang tausender
lächelt es mir zu und
da ist mein Finger …

Donnerstag, 28. Mai 2020

... lange Stunden

All, die Jahre Stern stunden deine Runden über die Flure ein Weg legt sich in Kreisen und sie weisen dir die Richt ung, als wüsstest du. Sie haben hier ein Zimmer. Ein Bett. Sie ge hören zu uns und alles ist gut, da bleibe ich gern geht ein Stern seine Runden ...


Ludwig Janssen © 22.4.20

Sonntag, 5. April 2020

... dimensionsloses sich schneiden zweier geraden

auf ein neues verlasse ich
mein schneckenhaus und
ziehe leise meine kreise in
sich abwärts aufwärts wind
enden serpentinen ganz tief
unten oder inmitten funkeln
der sterne in einem punkt

Ludwig Janssen © 5.4.2020

Montag, 18. November 2019

... ein Fisch im Wasser bewegt

... bewegt sich wie ein Fisch im Wasser. Gab einem Fisch seine Farben und sah, wie das Wasser ihm diese Farben nahm, waren es doch die seinen, Wasserfarben. Die Farbe des Wassers: Fisch, darin ein blasser Mensch, dessen Kiemen pulsierten und ich frage mich, wer sich hier wie ...

Ludwig Janssen © 13.11.2019

Dienstag, 18. Juni 2019

... tag um tag.

nun stehe ich da, das herz in der hand und mir ist, als riefe aus der tiefe deines, mein kleines, und sein schlag ich mag sein poch, poch erinnert er doch an geborgenes sein unter dem der mutter und munter gehe ich unter, gehe unter der menschen meer brandet landet an
Ludwig Janssen © 18.6.2019

Freitag, 7. Juni 2019

... ich.

Heute tat ich einen Schritt aus mir heraus, einen kleinen. Hinaus aus der Zeit, aus ihrem Treiben. Stand neben ihr, stand neben mir. So weit, so gut. Und das ganz nah. An der Wahrheit. Angelehnt. An das Geschehen der Zeit. Das Geschehene, scheu wie ein Reh, geschah. Krah! Geschehenreh. Das entsprang. Einer Quelle gleich sein Klang. Felder, Bäche und Wiesen entlang, Rieselgesang. Gang. Der Dinge. Und darin, ein klein wenig neben mir und der Zeit:

Donnerstag, 6. Juni 2019

... Windhauch.

Des anderen Los lassen, das eigene Los lassen, eigenes Loslassen lass es nicht los, wo des anderen Los die Stille sucht und Stille loslässt lauschendem
Ludwig Janssen © 6.6.2019

Dienstag, 21. Mai 2019

... darin

Wenn ein Traum, kaum dass du erwacht, sich auf macht, dich zu begleiten genügt ein Gedanke an das Gespinst, sein Funkeln an Himmelsgesthirn und dein Tag wird ein Goldfisch glas mit einem Träumenden
Ludwig Janssen © 21.5.2019

Dienstag, 15. Januar 2019

... geht mein Sinn



uuu ist das Meer Nach
t und du bist Weh
nach Ferne, Sterne
meeren sich dort, fort
geht dein Sinnen uuu
m mit den Wellen zuuu
beginnen in der 
Nach      t, ich meine
es ist die Stille darin

Ludwig Janssen © 15.1.2019

Freitag, 23. März 2018

… gesponnen



aus Spinnweben ein Gedicht
im Sinnen Sinn nun hinterher
versonnen schlendert in die Weite
Welt und braucht nicht mehr
als aus Spinnweben einen
Gedanken, tief gesunken ein
Same, aus der Luft gegriffen
wirkt sich nun dein Denken fein
zu schleierhaftem Augenblick
Licht, Versprechen, ganz
für sich allein

Ludwig Janssen © 23. 3. 2018

Dienstag, 28. November 2017

… in den Augen


Die Sehnsucht ist eine Wanderdüne
legt sich mit dem Wind aufs Land.
Sandkorn an Sandkorn. Wenn sie geht
mit dem Wind, Korn um Korn, so erhebt
sich aus der Sehnsucht die Stadt
in der ich gelebt. Ob sie gewartet hat
oder schlief, derweil Sehnsucht rief
bleibt dem Sand

Ludwig Janssen © 28.11.2017


Montag, 12. Juni 2017

... Punkt

Heute legt nur mehr Meer, sonst nichts an gesichts allen Fehlen eines Betrachters an. Kein Frachter, beladen mit irgendetwas, ein er Projektion vielleicht, tuckert, kehrt heim. Kein Vogel und das Meer sich selbst Konjunkt ion, ein: Flut und Ebbe enden hier, an diesem


Ludwig Janssen © 12.6.2017

Sonntag, 21. Mai 2017

... von mir


in kiel ist das wasser
salzig, falls ich
mit den möwen ziehe
leise, kreise
von hori bis zont

weht der wind von süden
trocken, hocken
auf der kaimauer du
und ein hund
schaun der ostsee zu

falls ich, salzig
wiederkehre nach kiel
grüßen zu füßen
des hundes und dir
herang und hering



Ludwig Janssen © 21.5.2017