Er stand am Strand und schaute aufs Meer.
Es duftete nach Tee, schwarzem Tee. Am Horizont tauchte die Silhouette eines Schiffes
auf, das Kurs auf den Strand hielt. Herr Schalupke setzte sich auf ein Sandkorn,
ließ sein blaues Huhn in den Dünen spazieren und wartete auf die Ankunft des Schiffes.
Allmählich kam es näher. Seltsam: Obwohl es sich stetig näherte, blieb es doch
so klein, wie es am Horizont aufgetaucht war. Herr Schalupke selbst jedoch,
sein Huhn ebenfalls, wuchs und wuchs. Als das Schiff anlandete, krempelte Herr
Schalupke seine Hosenbeine hoch bis zu den Knien. Er rief sein Huhn zu sich,
nahm es unter den Arm und watete zum Schiff. Es knisterte einladend, als Herr
Schalupke über die Reling strich. Die Bordwand des Schiffes war übersät mit
verwaschenen bläulichen Schriftzügen. Herr Schalupke schwang sich, das Huhn
unter dem Arm, an Bord. Das Schiff legte ab Richtung Horizont. Schalupke las
derweil, was er von den Schriftzügen entziffern konnte: Es ging um einen Mann
mit Huhn an einem Strand, an dem es nach Tee duftete.
Ludwig Janssen © 27.9.2017
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