Mit freundlicher Genehmigung durch Rittiner&Gomez, Spiez, CH |
„Die Menschen kommen zu dir wegen
deiner Torten. Suchen immerwährendes Versprechen. Hungern nach dem ersten
Bissen Glück, den sie verspürten, als sie einander anvertrauten, sich
verliebten. Sie erhoffen, dass ihnen jenes Glück, jene Seligkeit aus deinen
Torten wiederersteht, Milla. Sie meinen schon mit dem ersten Bissen, es
gefunden zu haben. Und doch kann solches Glück nicht ewig währen. Da sie
einander, da sie die Torte, die Geschichte darin verzehren und das Glück im
Moment des Genusses als Ganzes zu existieren aufhört und nur ein bisschen Glück
bleibt.
So lassen sie in der Hoffnung auf
Seligkeit auch mich jedes Jahr neu erstehen aus der Geburt eines Kindes. Die
sie dann wieder vergessen. Und doch kehre ich wieder und wieder zurück, mit jedem neu
geborenen Kind. So wie der
Junge am Meer eines war. Ein jedes Kind ein Universum für sich, Chance auf
Neuanfang … und mit jedem Schritt seiner Menschwerdung verurteilt zu Scheitern
und Untergang durch andere Menschen. Ein jeder meiner Gedanken.“
‚Auch Tarik? Auch ich?‘
„Wenn man, mit Welt und Zeit
verbunden, neu geboren daliegt, in sich das Vergangene, das Kommende geborgen
wie alle Sterne im All geborgen sind und das All in dir, und all das geht mit
jedem deiner Atemzüge, geht ein und geht aus: Dann spürt man die Nägel in den
Gelenken, das Ertrinken, will nach Haus.“
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