Sicherlich
liegt es nur daran, dass ich vorn am Eingang bin, da, wo es immer hell ist. Auf
jeden Fall steuert sie mich zielstrebig an und belegt mich, vorwärts, natürlich.
Es dauert ein wenig, bis sie aufmacht. Die Handbremse rastet hörbar scharf ein.
Sie trägt Strapse, soviel ist sicher, als sich ihre Schenkel über mir öffnen.
Ganz leicht beugt sie sich zurück - die Scheinwerfer erlöschen. Ich warte, dass
sie aussteigt, den Rock glatt streicht und mich verlässt, in eine Ahnung von
Poem gehüllt.
Solche wie mich muss es wohl geben, damit Frauen wie sie sich sicher fühlen. In die Stadt kommen, nachts, wenn alle Katzen grau sind und es eigentlich nicht sein wollen, selbst die Mäuschen, die nicht anders können. Sie nehmen mich dankbar an, schließlich bin ich frei, wie erwähnt ausreichend belichtet und zugänglich. Keine weiten Wege. Bisweilen stehle ich mir einen kurzen, intensiven Blick auf ihre Geheimnisse und sie sind froh, dass es mich gibt. Das genügt.
Solche wie mich muss es wohl geben, damit Frauen wie sie sich sicher fühlen. In die Stadt kommen, nachts, wenn alle Katzen grau sind und es eigentlich nicht sein wollen, selbst die Mäuschen, die nicht anders können. Sie nehmen mich dankbar an, schließlich bin ich frei, wie erwähnt ausreichend belichtet und zugänglich. Keine weiten Wege. Bisweilen stehle ich mir einen kurzen, intensiven Blick auf ihre Geheimnisse und sie sind froh, dass es mich gibt. Das genügt.
Doch
mit ihr ist das anders. Hallo! Hallo! Sie scheint sich wohl zu fühlen, bleibt,
knipst ihre grünen Lichter an und betritt eine Bar, geht shoppen. Der Typ am Tresen wandert als
erster auf ihre Wunschliste. Dreitagebart, modisch gekleidet, gut gewachsen.
Ich frage mich, ob auch sein Knackarsch solariumbraun ist. Seine gepflegten,
feingliedrigen Hände schließen sich um einen exklusiven Cocktail, während er
lässig am Tresen lehnt und mit blödem Grinsen zu ihr her schaut.
Sie
ist fertig. Der Dreitagebart löst sich vom Tresen, landet nach kurzem Anlauf in
ihrem Sack und dann im Kofferraum. High Heels klackern auf Terrazzo. Schenkel,
Strapse, Poem, Zündung, Handbremse, Scheinwerfer und eine Wolke verbrannten
Benzins zwischen Betonpfeilern.
Bereit
für die nächste. Ein Paar Lichtkegel tastet sich zögernd über schwarze
Ölflecken. Ich sollte auf mich aufmerksam machen. Nicht so flach sein, uninteressant bereitwillig, so berechenbar konstant. Ich habe einen Plan.
Morgen wird in der Zeitung stehen, dass im Parkhaus am Bahnhof einer der
Frauenparkplätze fehlt. Dann bin ich unterwegs. Schwarzer Unterbodenschutz mit kirschroten Schwellern
schiebt sich über mich. Mania? Chanel!
Ludwig
Janssen © 26.2.2006
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