Mit freundlicher Genehmigung durch Rittiner&Gomez, Spiez, CH |
Das weiß ich nicht.
Das Leuchten in den Augen des Katers
verging.
Ich weiß nur, dass ich, wenn ich
imaginiere, etwas vergegenwärtige, mir oder auch dir oder einem anderen, dass
ich dann jenen Windhauch Gegenwart erschaffe, der durch uns hindurchweht und
von dem wir sagen, dass wir ihn erleben.
Du erschaffst Gegenwart, indem du eine
Idee erschaffst?
Gerade so, wie du die Frau im blauen
Kleid im Widerschein deines Fensters wahrzunehmen in der Lage - und als wahr
anzunehmen bereit warst, Ratur. Doch eröffne ich lediglich. Kaum angelangt im
Gegenüber, gewinnt die Idee Raum, nimmt Raum ein, wie das Meer es macht, wenn
es am Ende der Ebbe vom Horizont her zurückkehrt mit der Flut. Mit der Flut und
dem in ihren Wassern gelösten Salz darin. Auch mit dem, was dir soeben noch
Gewissheit war und sich dann verlor. Und Raum ist dreidimensional.
Was ist mit … mir, mir selbst?
Du, Ratur?
Ja.
Du bist gegenwärtig, Ratur.
Im Hier und Jetzt?
Nicht im Hier allein, Ratur, nicht im
Jetzt allein bist du, wirst du.
Hm? Ich verstehe nicht.
Das glaube ich dir, dass dir das zu
verstehen nicht leicht fällt. Komm, ich vergegenwärtige dich. Ich zeige dir,
wie es dich imaginiert. Nicht hier, nicht jetzt, doch du wirst dich erstehen
sehen und erkennen, dass du bist. Du wirst, ein wenig hier und doch mehr
woanders, ein wenig jetzt und doch mehr im Vergangenen, entstehen. Aus dem
Nichts, einer Idee.
KATER!
Sieh her, Ratur:
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