Und der Stein, und der Stein, fragst du? Den Stein aus der
Mitte des Pfirsichs legte ich in die Erde, als es zu regnen begann. Morgen
vielleicht schon wächst daraus ein Baum …
Lyrische Prosa, lyrische Klangwelten, Slamtexte, Piktolyrik, Lyrik - das Wort, Sphüngs, Zirkelschneck und andere freischwurbelnde Absonderlichkeiten, grenz-
und kopfüber ...
Dienstag, 29. Januar 2013
Ein Pfirs!
Der August hatte wieder zu sich gefunden, und das reichlich.
Reichlich Sonne, Regen nur nachts - und dann beeindruckend inszeniert in
Gewittern, die von Westen her als dunkle Wolkenwände voller Wetterleuchten über
die Berge quollen und sich gemächlich vor den sternklaren Himmel schoben. In
solcher Nacht stand ich draußen, den Kopf im Nacken und genoss das Schauspiel
im Westen, den aufkommenden, stärker werdenden Wind. Den Duft von Heu, Regen
und nasser Erde, den er mir zutrug, lange bevor die ersten Tropfen fielen. Da
flirrte, unverhofft aus dem Nichts aufgetaucht, ein Pfirs um meine Nasenspitze.
Ließ mich wissen, dass er betrübt sei, wenn nicht gar unglückl. Unglückl? Er
nickte sacht, setzte sich auf meinen linken Daumen und hielt ganz still, als
ich mir sein Malheur genauer ansah. Schnell war mir klar, was ihm fehlte, und
so vermied ich tunlichst, ihn direkt anzusprechen, dass er mir nicht als
Pfirsdu verkam. Schaute ihm tief in die Augen, und die changierten irisierend
in allen möglichen Farben zwischen Gelb und Rot. Allmählich, ganz allmählich
wurde ihm besser. Je länger wir uns anschauten, umso wohler wurde ihm, dem
kleinen Pfirs, denn ich sah ihn an. So wurde er größer, saftig, reifte zu einem
duftenden Pfirsich ... Da aß ich ihn auf, ratzeputz, denn so viel und ein klein
wenig mehr – und ich hätte m... an ihn verloren!
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