Mit freundlicher Genehmigung von Rittiner&Gomez, Spiez, CH |
Tarik! Stand da! Einfach … da! Lehnte sich an Millas Seite,
die aus ihrer Erinnerung schrak und beinahe den Kochlöffel hätte fallen lassen.
„Tarik!“
Er lächelte.
„Junge! Wie kommst du hierher? Und – wo hast du gesteckt?
Ich war bei …“
„Du hast nach mir gesucht, Milla?“
„Ja, natürlich, ich …“
„Dann freust du dich, dass ich so einfach zu dir
reinspaziert bin? Die Tür war nicht abgeschlossen, und da …“
Milla schloss den Jungen in ihre mehlbestaubten Arme und
drückte ihn an sich:
„Oh, entschuldige bitte, aber ich freu‘ mich so!“
Milla nahm den Jungen bei den Schultern und musterte ihn. Da
kam der Bursche so einfach zu ihr in die Backstube und sie hatte ihn weit entfernt
geglaubt, weit entfernt und verloren.
„Wo warst du, Tarik?“
„Jetzt bin ich bei dir, Milla!“ Tariks Augen strahlten Milla
entgegen und sein entwaffnend mildes Lächeln blieb, als Tarik den Kopf zur Seite
wandte:
„Jetzt bin ich ja da, bei dir, und, machst du da etwas mit
Pflaumen?“
Milla verstand, dass Tarik sich nicht erklären mochte. Froh,
dass er wieder zu ihr gefunden hatte, lud sie ihn ein zum Essen und tischte in
ihrer Küche für den kleinen Jungen auf. Der wirkte auch recht hungrig und griff
zu. Aß ein Brot mit Käse, trank Kakao, den Milla ihm frisch kochte und machte
sich bereit, der Geschichte zu lauschen, die Milla ihm zu der in der Backstube
entstehenden Torte zu erzählen begann.
„Ach, der Boden, der Boden!“, sprang Milla auf und eilte in
die Backstube.
„Gerade noch einmal gut gegangen …“, kam sie zurück, ließ
sich mit einem leisen Seufzer der Erleichterung am Küchentisch nieder. Ob der
Seufzer der Rettung des Tortenbodens oder dem Wiedersehen mit Tarik galt, blieb
offen.
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