Donnerstag, 11. Mai 2017

Pulsen


Vor mir so weiß die Wand, so weit
das Land Phantasiens weich, bereit
das Linnen, Gedanken spinnen
schlingen sich und mein Sinnen
zum Kokon, spürst du ihn schon, dich
in ihm, mich um dich sicherlich
Würde ich das im Leben nie wagen

dir zu sagen, dass ich deinen Hals
jedenfalls spüren möchte an meinem
dort, wo die Schlagader pulst immerfort
das Leben seiner eigenen beben, los
gelassen so gerade eben, dass sie Zwie
sprache führten und wir, auch wenn
wir uns nicht küssten, wüssten nicht mehr

als das, was in unseren Ohren rauschte
mein Pochen lauschte dem deinen
dem feinen, das ich ahne unter Alabaster
weiß in diesem klopfenden Strang
deinen verletzlichen Hals entlang
heiß ginge dein Blut und alles wär’ gut
als wäre nichts gewesen als Umarmen
wär’ alles gut, einen Atemzug lang

Würde der dir genügen, wenn ich nur schriebe
nicht ahnend, was davon bliebe, ein wenig
reichen an deinen, den weichen, pulsenden
und sich aus deinem Bauch von deinem Lesen
meines Wesens her auch an mich schmiegen
wie gern ich es sagen wollte und nicht tat
könnte ich das verstehen, mich darin wiegen
… oder wär’ ich zu hart?


Ludwig Janssen © 21.6.2008

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