Sonntag, 19. März 2017

Die Sache mit dem Ding Dong


Meine Freundin reduziert mich immer auf mein Ding Dong.
Halt!
Wer jetzt meint, es ginge um Sex, irrt.

Doch wer von euch hat ein Klangspiel vor dem Fenster? Nur Mut!

Und wer gibt zu, manchmal im wohligen Dämmerzustand zwischen Lummerland und Schlummerland darauf zu lauschen, aus dem Dingdong der Röhrchen etwas von Bedeutung herauszuhören?


Ding-Dong ist Weisheit. Ding-Dong beinhaltet eine in sich geschlossene und erfüllte Philosophie. Klangtechnisch. Nicht etwa die von Ding und Dang, nein. Die Weisheit des Ding-Dong besagt, dass wir eher "dings" sind, verloren und auf der Suche nach dem wahren "DONG". Dabei füllen wir uns an mit lauter „dong“, „ding“ und Dingen, die eher Dung sind und körperlichem Ding zuträglicher als geistigem Dong. Ja, ja - unser ewig Suchen nach dem passenden „ding“ zu unserem „dong“, nach dem DONG, das wir ersehnen und fürchten zugleich, das wir lieben und doch weit von uns schieben.

Doch was wäre das Ding ohne Dong?

Nur Ding wäre es, bliebe es
und ginge den Weg aller Dinge,
die sich schon in so etwas Profanem wie
Raum und Zeit - verlieren
oder spätestens mit ihnen.

“Ding-Ding“ überall. Laut sind die Dinge unter sich, omnipräsent lästig. Und das kleine „ding“ in uns lauscht vergeblich auf Antwort.

Neulich, es war Dingstag oder Dongtag, hörte ich, dass Ding Dong eine weiße Frau geschnappt und sich auf ein Hochhaus zurückgezogen hätte. Dort würden Flugmaschinen um seine schmächtige Gestalt kreisen und auf das Ding schießen. Der Mensch kann wohl nicht anders. Weil er nicht begreift, was sich da tief in ihm nach Erfüllung sehnt, schießt er es vorsichtshalber über den Haufen, wenn es sich draußen blicken lässt.

Wenn euer „ding“ jetzt ein klitzekleines „dong“ erfuhr, und ich meine jetzt das kleine „ding“ tief in uns, dass sich nach dem großen DONG sehnt: Die Dinge dingt dongpliziert, dungdänglich wie das Dungiversum. Dung edängso dungerklärlich, dongseidang.

Wir sind das Ding.

Donggggggg…
Ludwig Janssen © 21.4.2007

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