Mit freundlicher Genehmigung durch Rittiner&Gomez, Spiez, CH |
Zunächst waren es Straßenlaternen, die das Dunkel zu
zerteilen begannen, kühles, helles Licht über die Straße ausgossen. Dann der
Fensterschein aus den Häusern, der sich warm in die Fensterrahmen gelegt hatte
und über die Sträucher der Vorgärten auf den Bürgersteig reichte. Rollläden
rasselten. Die ersten Schaufenster. Licht flutende Rechtecke. Das Dunkel lag
zurückgezogen in Seitenstraßen und Winkeln. Der Verkehr wurde dichter.
Scheinwerfer durchschnitten gleißend ruheloses Zwielicht, warfen Licht und
Schatten an Häuserwände und nahmen sie mit sich. Die Bürgersteige belebten sich
mit Menschen, die es eilig hatten.
Nicht mehr weit zur Fußgängerzone, nicht weit von zu Hause.
Ratur machte Halt an einem Discounter. Etwas fürs Abendessen. Licht.
Konsuminsel. Appetit anregende Aromen: Nimm! Nimm? Eine Wolke. Verwirrende
Ordnung, vertraute Muster. Ratur ließ sich treiben. Vereinzelte Käufer
schritten zielstrebig die Gänge ab und griffen sich bunte Versprechen aus der
Vielfalt. Sie muteten an wie Schiffe, deren weiße Segel durch den Himmel
schnitten, vor dem Bug schäumende Selbstverständlichkeit. Meer, selbst hier.
Reizüberflutung, Flut, immerwährend. Ebbe? Möwenflug, fernes Fehlen, ein
Fluchtpunkt. Etwas, das Ratur hinter dem Horizont wusste, noch weit hinter der
Kasse mit dem müden Gesicht dahinter.
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