Da kam er, Koloman Paschulke, wie gerufen, und ging sogleich los, folgte etwas, das sich ausnahm wie ein Erzählstrang. Ich sah ihn gehen, eine Allee prächtiger Ahornbäume entlang, sah, wie das Sonnenlicht ihm schmeichelte. Koloman ging Schritt für Schritt. Bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen, und das Licht, das Licht – es sah aus, als flösse es mit Koloman die Allee hinab. Zugleich strömte ihm Licht entgegen. Ein viel helleres, als ich es mir auszudenken im Stande war.
Anlandendem Wellenschlag gleich umspielte es seine Füße. Und Koloman? Ging unbeirrt seinen Weg, die Allee entlang, ins Licht hinein, das sich brach an Paschulkes unentwegtem Fortgang, anbrandete, aufschäumte, lautlos durch den Raum wirbelte und sich hinter Koloman ebenso geräuschlos wieder sich schließend verlor. Hinter Koloman Paschulke, der nach und nach und mit jedem weiteren Schritt ins Licht zu erblassen schien. Mit jedem Schritt weiter, den Koloman Paschulke tat, die Allee hinab, schien es, als würden immer mehr Photonen ihren Weg nicht weiter um ihn herum nehmen, sondern geradewegs durch ihn hindurch.
Kolomans Gestalt transzendierte, verlor an Kontrast und Kontur, und es währte nicht lange, dass ein zu Boden taumelndes Blatt der sich mittlerweile herbstlich gold färbenden Allee seinen Weg kreuzte, den transzendierenden Koloman passierte und mit dem sich hinter ihm schließenden Lichtstrom fortgespült wurde. Dem einen Blatt folgten weitere, Koloman selbst folgte weiter niemandem. Koloman, der seinen Weg nahm, wie auch das Licht seinen Weg nahm, Koloman entgegen das eine und sich hinter ihm schließend das andere, wie auch der Erzählstrang seinen Weg nahm mit dem transzendierenden Koloman Paschulke darin – und mit ihm darauf unterwegs.
Koloman, dessen Gestalt sich von Licht durchdrungen verlor mit dem Gedanken, der ihn aufgerufen und auf diesen Weg gesandt hatte, welcher sich mit Koloman in eben jenem Licht verlor, das viel heller strahlte, als ich es mir auszudenken und ihm, ihn, Koloman Paschulke, darin enthalten, mit auf den Weg zu geben im Stande bin …
Ludwig
Janssen © 13.10.2015
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