Schauen Sie, ließ sich der Metronom in seinen schweren
Lehnstuhl fallen, legte die Füße auf den Schreibtisch zwischen uns und wippte
mir aus abgewetzter Schuhsohle würzige Strenge um die Nasenspitze, es verhält
sich mit der Poesie wie mit diesem Vögelchen dort am Fenster: Ohne seinen Käfig
wüsste es nicht, wohin, würde umeinander fliegen und sich verlieren, vielleicht
in dem Wald dort drüben oder dem Obstgarten hier vorn, oder gar ... irgendwo.
Niemand wüsste um seine Existenz, niemand sähe es derart ausdrücklich zum
Kunstwerk erhoben, oder, schlimmer noch, die Möglichkeit hierzu. Und nun
unterschreiben Sie hier, es handelt sich um eine Formalität.
Ludwig Janssen © 3.12.2011
4 Kommentare:
Ich hoffe, Sie haben nicht unterschrieben! (Nein, haben Sie nicht, nicht wahr?)
Ja, ich habe nicht unterschrieben. :)
Ausgebufftes Vögelchen, mein Lieber. :D
Llu ♥
Ein Harzer Roller ließ mich wissen, dass die besten Sänger immer, immer in Käfigen säßen und dies bei der Vertonung von Lyrik von Vorteil sei, das Metrum zu beachten. Als ich daraufhin erwiderte, dass Metrum ein alkoholisches Mixgetränk sei und beachtlich zu, meinte er aus dem Kühlschrank her, das sei Käse, die Welt sei Käse und läge ihm zu Füßen.
Ob er sich denn je des Glücklichseins der Harzer Roller in Käfigen vergewissert habe? Nein, das nicht, aber er sei ein Harzer Roller und wisse daher Bescheid.
Er solle mir doch etwas vorsingen.
Nein, ihm ginge der Käfig dazu ab.
Ach.
Da wurde er stinkig.
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