Ludwig Janssen © 3.4.2012
Lyrische Prosa, lyrische Klangwelten, Slamtexte, Piktolyrik, Lyrik - das Wort, Sphüngs, Zirkelschneck und andere freischwurbelnde Absonderlichkeiten, grenz-
und kopfüber ...
Donnerstag, 13. September 2012
Sequenz ... mit etwas Verlassenem darin
Eindeutig, sie gehörte zu dir, ich erkenne sie wieder in
all ihrer Verlassenheit. Dich - erkenne ich nicht, dazu ist es zu still hier. Da
liegt sie, sie, die ich umarmte und hielt, verlassen liegt sie da, nicht
verloren, und ich frage mich, wie es dir erging, als du sie abstreiftest. Ich
frage mich, wie es war, aus der Paranoia zu schlüpfen, aus jener bodenlosen
Verlassenheit, aus der heraus du nach uns riefst und Halt suchtest ... tief in
dir das Vergessen, diesen Täuscher, gerade so, als ob es Wurzel wäre. Deine zu
sein gab es vor und keinen Halt. Ich barg, was es hergab von dir und längst
vergangen ist. Kostbare Augenblicke waren wir Vertraute auf deiner Reise. Auch
in ihnen wurzelt bereits das Vergessen. Nun liegt da, was du abstreiftest, und
wahrlich, alle Verlassenheit blieb hier, es blieb ihr, die da liegt. Das bizarr
anmutende Starren der ausgemergelten Knochen blieb, die eingefallenen Wangen
blieben, ihr, die du nicht mehr brauchst und die dich im Leben hielt. Sie
blieben der einzig wirklich Verlassenen hier im Zimmer.
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