Warum das Suchen nach Begegnung? Die Hände feucht, in den Schläfen tuckert ein Diesel, im Hals ein Frosch - auf Abruf, natürlich.
Ich
suche das Zwischen. Jenen flüchtigen Augenblick, von dem wir nicht mehr wahrnehmen
als die Spuren, die er lässt in uns, und die Spuren, die wir ihm lassen in diesem Zwischen:
Raum
um uns.
Ohne
Zeit wie das JETZT! der Gegenwart sich verlierend im nächsten Moment auf ein
Neues. Und da hinein lausche ich und schicke: ein Gedicht, als solches so zweidimensional
entfaltet es sich zu Meer in uns. Sein Herz schlägt im Leser, im Zuhörer: Schicksal
offen, wenn ihr es seid - und wie. Und das wieder ist der Zauber des Dichten:
Raum!
Der nun wieder in unserem Zwischen: All, den Seifenblasenhäuten um jeden von uns
in jenem Zwischen, in dem wir menschlich sind.
Ludwig Janssen © 15.11.2005/überarbeitet 12.7.2014
6 Kommentare:
Grüß dich Ludwig,
wenn man das "Zwischen" wahrnimmt, bleibt meist (in meinen Augen) die Zeit einen Moment stehen. Diesen Bruchteil an Zeit nur, der in der Erinnerung meist viel länger andauert, der bleibt allerdings im Gedächtnis und geht nicht mehr verloren. Dabei ist es egal, ob das "Zwischen" in Bildern, Geschriebenem, Gehörtem oder Erlebtem spürbar ist.
Gehört eigentlich nicht hierher... dennoch...
Wenn ich manche Zeilen von dir lese, purzeln meine Gedanken immer wieder zurück nach Irland, wecken dann Bilder und bringen Erinnerungen zurück.
Verwunderte Grüße
Carola
Mhm... - ist nicht verwunderlich, dass wir uns in etwas aufhalten, etwas wichtig ernennen und so unsere Lebenseinstellung prägen lassen(: in der Gegenwart leben zu wollen/müssen), das eigentlich nichts weiter ist als ein Übergang?
Raum und Zeit sollen aneinander gekoppelt sein - verlieren wir also den einen - was geschieht mit der anderen (und umgekehrt?)
Danke schön für deinen nachdenklichen und nachdenklich stimmenden Beitrag!
In Irland war ich nie, außer vielleicht in Gedanken und beim Lauschen zu folkloristischer Musik von dort. Was wohl an Irland erinnern mag? Ein, zwei Texte haben in irgendeiner Form Bezug zu Irland, klar.
:)!
"Raum und Zeit sollen aneinander gekoppelt sein - verlieren wir also den einen - was geschieht mit der anderen (und umgekehrt?)"
Bleibt es für dich nicht verbunden?
Zu Irland...
Vielleicht fallen mir manche Wörter einfach bewusster in die Augen. Einige deiner Metaphern und Texte, sind bildlich verknüpft mit der See. Mögen die beim Lesen entstehenden Kopfbilder bei jedem Menschen unterschiedlichen Ursprung haben, letztendlich finden sich in diesen Erinnerungen Gemeinsamkeiten und dadurch Verständnis.
Liebe Grüße
Hm, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Von der "normativen Kraft des Faktischen" her kann ich da nicht heraus, aus dieser Koppelung Raum und Zeit. Meine Frage schöpft aus der Freiheit des Gedankens und aus meiner Gewissheit dessen, der sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt.", denn letztlich sind Quantenphysik und Stringtheorie Gedanken-Gebäude, zu einem satten Teil experimentell bestätigt, jedoch "an beiden Enden" amorph und nicht gesichert (Achtung, kein Geländer! ;) ).
Wir Menschen verlieren im Kleinsten wie im Großen Ein- und Überblick, dabei haben wirs doch so gern übersichtlich und übersehen an der Übersicht, was uns fehlt.
Doch zurück zur Frage: In meinem Gedankengebäude ist Gegenwart lediglich ein Übergang. Daher nimmt sie keinen Raum ein. Wir räumen der Gegenwart Bedeutung ein, verlangen, dass Menschen im Hier und Jetzt leben sollen. Preisen das als gut. Das JETZT jedoch ist flüchtig, nicht fassbar, ist Gegenwart, ist ohne Raum. WIR nehmen Raum ein, ja, die Gegenwart jedoch nicht - bzw. ist sie, so sie an den Raum gekoppelt ist, ein Übergang, den wir in uns tragen.
Danke schön für die Erläuterung, jetzt verstehe ich (meine ich). Du hast konkrete Bilder der irischen See vor Augen, verfügbar als Erinnerungsschatz, die werden aufgerufen. Ja! Das Wort rührt lediglich Dinge an, die in uns angelegt sind. Keines macht irgendetwas neu. Außer vielleicht Impulse wie Neugier oder Sehnsucht, die ja auch eine Form des Erinnerns ist.
:)!
im hier und jetzt
woher ich auch sein mag,
es hat kein gewicht,
und wer ich auch bin -
ich bin es nicht.
ich lebe im zwischen,
da findest du mich.
ich komme und gehe,
vom nichts -
ins nichts.
:)
Wunderschön, Lila. :)
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