Ludwig Janssen © 11.8.2007
Lyrische Prosa, lyrische Klangwelten, Slamtexte, Piktolyrik, Lyrik - das Wort, Sphüngs, Zirkelschneck und andere freischwurbelnde Absonderlichkeiten, grenz-
und kopfüber ...
Freitag, 11. Oktober 2013
Schlachtplatte Lyrik
Herbst ist! Und die Ernte war gut. Heute massakriere ich
Partizipien, schlage ihnen die Köpfe ab und lasse ihr Blut spritzen, hänge sie
an Pronomen auf. Ganzen Sätzen breche ich zuerst das Licht den Augen, dann das Genick, um
und um zu Hackfleisch. Seht her, wie Innereien sich winden, brühwarm, wenn ich
das will, gehaltvoll wie das von den Fliesen geklaubte Hach! darüber, das
gelöchert und gespleißt kaum seinen Saft hält, aber den Schnabel aufreißt.
Entbeinte Maske, zu Sülze und Wurst, ein wenig Thymian dazu. Mit Zwiebeln das
letzte Salz aus leergeweinten Höhlen hinein gepfeffert - und alles Eingeweide
zu Andouille de Vire - dass es schön klinge. Ein Gedicht! Der Fleischbeschauer
kommt morgen. Ändert ja nichts! Die arme Sau. Der Tisch ist gedeckt. Schnaps!
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2 Kommentare:
sehr schön
& brutal viel
leicht aber
prost
Hm, danke schön. Sollte ich vielleicht unter "Über Literaturforen zum Misanthropen" ablegen, "Tagebuch eines Lesensmüden".
:)
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