Energie ist Masse. Ziemlich schnelle Masse. So schnell und so klein, dass
man sie nicht fangen kann, ohne sie aus den Augen zu verlieren, denn wenn man
genau hinschaut, ist sie weg, zwinkert man, zischt sie durch die Finger und
geht ins Auge.
Energie ist also winzige Masse, die nur eben gaaanz schnell unterwegs
ist, wohin auch immer.
Nach dem Energieerhaltungssatz geht nichts verloren.
Und auf beiden Seiten eines Gleichheitszeichens steht Gleiches.
m = E/c² ? 1/8 ist weniger als ½, und 1/8 ist weniger als 1/1.
Somit würde Energie zu Masse, und deren Dinge ganz, wenn sie nur kalt und
langsam genug wären. Und würden die Dinge sich nicht bewegen, gäbe es sie
nicht, denn „geteilt durch Null“, Jesus, was sagt da der Mathematiker?
Verboten! Das arme Photon! Es darf sich nicht ausruhen, nie, nie und nimmer,
nie zur Ruhe kommen … armes Licht! Von wegen „Ruhemasse“ – verboten! Wie lieblos. Und warum das ganze? Weil
irgendwer meint, dass die Dinge zumindest eins sein müssen, mit was auch immer,
jedoch auf keinen Fall mit dem Nichts? Wollte sich also so ein kleines Photon
ein Ruhepäuschen gönnen, würde langsamer, langsamer, lang… - käme irgendwann,
müde, ausgepowert, vielleicht 1:1 daher – und bei mir an, und zwar auf den
Versuch, und mit 1= 1/1 durchaus manierlich – es dürfte nicht anhalten,
ausruhen, schlafen stillstehen, denn … (und ja, eigentlich nur, weil der Beweis
1 = 0 anzutreten wäre, ließe man zu, dass das Licht, zumindest ein Photon,
stillsteht.) … die Mathematiker haben das verboten. Aber Null ist Null gleich! Mathematiker sind weit
entfernt von der Liebe. Ab und an wirft Gott Steinchen ans Fenster, während wir
schlafen.
So also ist das mit dem Photon. Ruhemasse Null, Reichweite unendlich: Wahnsinn.
Das wuselt sich über Jahrtausende vom Sonnenkern nach außen, das Photon, saust
innerhalb von acht Minuten hierher, funzt im Chlorophyll des Zellkörperchens
einer Sonnenblume ein Wassermolekül auseinander, das möglicherweise älter ist
als die Sonne, und gelangt schließlich in mein Körperchen als Sonnenblumenkern
und über dessen Energiegehalt und E=mc² schließlich in mein Hirn, wird Gedanke,
vielleicht sogar der Kern eines Gedankens und bleibt, wo es ist. Wirklich?
Wird ja schnell kalt, so ein Gedanke, und verliert an Esprit.
Wo der dann bloß rumliegt, der Gedanke, und materialisiert?
Wie groß wird die Ruhemasse eines Gedankens sein, wie weit seine
Reichweite reichen, und, wird sie uns reichen, was auch immer, uns bereichern
oder genug sein?
Letztlich kommt da ein Photon zur Ruhe, das ziemlich lange unterwegs war.
Als Welle, als Teilchen, doing-doing, flitzefitz … um am (an seinem?) Ende
gedacht zu werden:
Kleines Schläfchen.
Blauer Traum:
Ruhemasse eines Photons: Null - und auf beiden Seiten einer Gleichung
steht dasselbe:
m = E/c² ... 0 = E/c² ... 0 = 0.
m = E/c² ... 0 = E/c² ... 0 = 0.
Ende der Umwandlung.
Rückwandlung?
Materialisation?
Energie der Lage.
Das Hirn ist doch auch bloß eine Dose für kleine, schlafende Kerne, die
irgendwann, später und vielleicht, geweckt werden.
Vom Anstupser. Kein Big Crunch, geht nicht.
Das All ist so, wie es ist, weil es nur so sein kann, denn hätte es
anders sein können, wäre es anders oder nicht da, so eben und sicherlich ohne
uns. Dieses „Nur-so“ ist es nur so, nur mal eben so, vielleicht, aber das
wieder ist ein hauchganzdünnes Membranchen, kein Mem aus dem Branchenbuch, das
sich gegen andere durchsetzen muss, es ist DAS Wieesist und logische Folge der
Bedingungen zur Zeit der ersten Sekunden des großen Kapaftich:
Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig … Wasserstoff … Deuterium …
Helium … (dann stellte er es zum Abkühlen auf die Fensterbank, es war Nacht und
Sterne funkelten nicht am Himmel, noch nicht).
Photonen dürfen sich nicht ausruhen, müssen immer unterwegs sein, und das
ziemlich schnell. Wo sie sind, und auch dort, wo sie nicht sind, für den
Moment, ist hell. Ihre Energie speist Zuckertransformatoren, Wasserspalter,
geht nicht verloren. Wo sie sind, weiß man nie so ganz genau, jedenfalls kann
niemand es beweisen, obs hell ist oder licht, sieht jeder. Vielleicht ist das
mit dem Ich-bin-das-Licht ebenso.
Und das All, einfach alles besteht aus Winzigfitzelflitzelchen, die sich
immer wieder zu Großem finden und im Kleinen verlieren, wie sie sich im Kleinen
wieder finden und im Großen verlieren. Und du gehörst dazu. Ich auch, übrigens.
Dekohärenz sorgt dafür, dass die Dinge bleiben. Nicht, wie sie sind, nur:
dass. Das genügt. Ding! - ein Steinchen ans Fenster ...
Ludwig Janssen
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