Sonntag, 3. November 2013

Erwörterung über einen eventuellen Zusammenhang zwischen der Länge eines Wortes und der Händereichweite dessen, für das es steht

"ewig" - das ist ein kurzes Wort für eine lange Zeit, und auch die hatte irgendwo einen Anfang (vielleicht in der Mitte des Universums, wahrscheinlich in dir irgendwo - ganz sicher in meinem Kopf) und wird irgendwann enden, eben weils einen Anfang gab. Schon "irgendwann" ist ein längeres Wort. "ewig" findet man nicht wie Muscheln am Strand.

"ludwig" - hört sich so ähnlich an, ist ein wenig länger, als Wort, als Zeitspanne wesentlich kürzer und als Zeitraum in vielen, umher getragen und verbracht. "ludwig" findet man wie Muscheln am Strand.

"Gott" ist so lang wie "ewig", jedenfalls als Wort, hört sich aber nicht so ähnlich an, Gott hat keinen Anfang und kein Ende, ist nicht ewig, sondern mehr. Ist die Zeit ohne Spanne und als Raum überall, aber auch in vielen umher getragen, nicht ewig, manchmal verbracht. Dem Wort sieht man das nicht an. Man findet von ihm in Muscheln und Strand.

"Ich" ist kürzer als Wort und in allen, wird einsam verbracht, braucht viel Zeit, macht sich breit in den Menschen und reicht nicht weit, lässt wenig Raum, hat Gott in sich, doch meist nur im Abstellraum und nichts davon ist in Muscheln und Strand.

"Du" ist noch kürzer, so als Wort und als Zeit. Dein Ich ist darin und ewig viel Raum, für Gott vielleicht und für mich. Wenn heut Nacht auf der Dünung der Klatschmond blüht, leg ich davon in die Muscheln am Strand.


Ludwig Janssen © 24.2.2009

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