Donnerstag, 31. Oktober 2013

Baum im Herbst und Literatur

Als sähe ich ihn zum ersten Mal. Als wäre keines der Jahre wirklich, in denen er wuchs und wurde. Ein Literaturforum sehe ich vor mir, Laub und Geschwätz und dessen stete Wiederkehr. Im Großen wie im Geringen, verklungen, Ring der Niegelungen, Spiegelungen, Versiegelungen, Biegen, Schmiegen, Versiegen. Nein, Literatur ist kein Baum. Literaturwissenschaft mag einer sein und alles Geschriebene Wald. Kein Wald und kein Blatt und kein Baum und ein Baum und ein Blatt und ein Wald - das ist Literatur.

Ludwig Janssen 31.10.2013

Quelle der Inspiration: Poetische Sachlichkeit zu Nietzsche und Wort von Christiane Zintzen

4 Kommentare:

Rittiner & Gomez hat gesagt…

und wir haben immer noch ein brett vor dem kopf.

:Ludwig hat gesagt…

Mhm, ein Schachbrett mit Rorschachfiguren ... Formdeutungsrochaden, Schlammspringer, Titeltürme, Zeilenläufer, eine Deutungshoheit nebst Gare de Ladame, einem Kopfbahnhof, davor eine Wörterreihe Bauernweisheiten, schwarz/weiß. :)

Chris Zintzen aka Pol Royce hat gesagt…

was für ein schönes rondeau bzw. moebiusband "Kein Wald und kein Blatt und kein Baum und ein Baum und ein Blatt und ein Wald ist Literatur."

:Ludwig hat gesagt…

Danke schön und: Oh ... :( War eigentlich sicher, so etwas wie den Stein der Weisen in Sachen: Was-ist-Literatur gefunden zu haben ... ;). Dass etwas entsteht aus etwas, das eigentlich nicht vorhanden ist bzw. winzig. Hier von der Reichweite des Ortes = Raumes her, den ein Wort einnimmt. Ähnliches = Materie aus dem Nichts entsteht ja/ist unter Versuchsbedingungen zu orten in CERN, ist Urknall = logos spermatikos = göttlicher Schöpfungsgedanke = am Anfang war das Wort zu: am Anfang war ein wOrt (auf diese Binnenbedeutung hat die deutsche Sprache ein Monopol, oder?).