Die Aphorimse an sich lebt solitär, tritt sie in Schwärmen
auf, liegt eine Ausnahmesituation vor: So kommt es gelegentlich in
Überschwallungsgebieten, über seichten Pfützen und trüben Qualmwassertümpeln zu
Paarungsschwärmen harmloser Aphorimsen. Sie erleiden, befrachtet mit mehr Wollen als Können, ein schweres, ein Bedeutungslos. In Zehnerkartons verpackt sind solche
Aphorimsen im Zoobedarfshandel erhältlich, man bestückt damit Futterautomaten
für Goldfische (Mastbetrieb, ad libitum).
Die wahre Aphorimse, ein scheues Wesen, liebt es, Loopings
zu fliegen. Stille Wasser kräuseln sich unter dem Luftzug ihres Schwirrflugs.
Aphorimsen stehen auf der roten Liste. Denn da sie flugs schwirren und so
manches Mal schwirrflugs empathische Hirnhäutchen entlanggleiten, welche dann
in Resonanz versetzt räsonieren, geraten sie gern in Schwurbulenzen. Häufig
erliegen sie dabei einem Aphorismus.
Ludwig Janssen © 24.7.2012
2 Kommentare:
So zartfühlend und doch sachlich und korrekt fand ich die Beschreibung der Aphorimse, dass sie mir seit Tagen zwischen den Ohren kreist. Der kurze Eintrag Zur Biologie dieses Insekts ist treffend und schön.
Das freut mich, weiß ich doch diesen Beitrag zur Biologie der Aphorimse von Aphorismenstaplern beargwöhnt und verwünscht ... :) Danke schön!
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