Donnerstag, 7. Februar 2013

Elljott, heute über ein ungeschriebenes Gedicht:

Gerade eben ging ein Gedicht durch mich hindurch, es grüßte nicht, ließ seine Finger über meine Rippen streichen, gerade so, wie Kinderhände die Stäbe schmiedeeiserner Gartenzäune entlanglaufen oder dem Tor zum Friedhof die rostige Kühle ausstreichen.

Wie diesen Stäben ging ein wenig Wärme in mich ein bei dieser flüchtigen Berührung, nicht zu fassen, aber wahr. Wie diese all ihr Eisen, ihre kalte Starre den unbekümmert fliegenden Händen entgegen schlagen, schwingen, summen - und verstummen, so hoben meine Rippen sich - ein wenig höher, als der Atemzug es fragte, und senkten sich, als wär's ein Flügelschlag.

Das Eisen ist - erzählt von toten Sternen. Das atmet rot in uns für kurze Zeit. Soeben ging wohl ein Gedicht durch mich hindurch, es grüßte nicht, ließ seine Finger über meine Rippen streichen - und ging, doch hat mich das erreicht ...

Ludwig Janssen © 4.12.2007

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi LuJa, das ist so genial und widersprich mir nicht. John

:Ludwig hat gesagt…

nee, du. Danke schön :)