Mittwoch, 12. September 2012

Sequenz ... mit Sterben darin

Eigentlich ist es gar nicht so fern, das Ende von was auch immer, liegt da ein Körper, fühlt sich kühl an und steif, wie die Vase auf dem Nachttisch, die Bettpfanne darin, der Nachttisch selbst, das Fensterglas. So weit zu verlassenen Gefäßen und deren Nähe zu dem, was ist. Die letzte Wärme gegangen, im steten Abgleich mit dem, was ist, verlor sie sich in der Matratze, dem Bettgestell, im leichten Zug, der vom gekippten Fenster her ins Zimmer strömt, Luft, Luft, Windhauch. Ein wenig aus dem Buch Kohelet, wenn man daran denkt, ein Vorgang, bei dem Wärme anfällt, die mit dem Atem geht und dem, was aufnahm, was ist von dem, der war, was war. Was bleibt, ist und soll doch nicht alles sein. Das wars, was auch immer, ein Gefäß, ein Gedanke, allein, nun, wer auch immer – das, was blieb, ist es nicht. Die deine Hände hielten sind nicht die, denen deine was auch immer mit auf den Weg gaben, irgendwie verliert sich noch immer auch das kleinste Fitzelchen Wärme im steten Abgleich mit dem, was ist, ist das Weltall im Grunde allen Verlierens eine arschkalte Angelegenheit, ein Fenster auf Kipp, durch das der Wind streicht, die Stille und der stete Abgleich mit dem, was ist, traumloses Nichts und der Raum für die Zeit, die Umarmung zu lösen.



Ludwig Janssen © 22.7.2011

"...
So habe ich eingesehen, es gibt kein Glück, es sei denn, der Mensch kann durch sein Tun Freude gewinnen. Das ist sein Anteil. [...]
..."
Kohelet 3,22

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