Donnerstag, 13. September 2012

Sequenz ... mit etwas Verlassenem darin

Eindeutig, sie gehörte zu dir, ich erkenne sie wieder in all ihrer Verlassenheit. Dich - erkenne ich nicht, dazu ist es zu still hier. Da liegt sie, sie, die ich umarmte und hielt, verlassen liegt sie da, nicht verloren, und ich frage mich, wie es dir erging, als du sie abstreiftest. Ich frage mich, wie es war, aus der Paranoia zu schlüpfen, aus jener bodenlosen Verlassenheit, aus der heraus du nach uns riefst und Halt suchtest ... tief in dir das Vergessen, diesen Täuscher, gerade so, als ob es Wurzel wäre. Deine zu sein gab es vor und keinen Halt. Ich barg, was es hergab von dir und längst vergangen ist. Kostbare Augenblicke waren wir Vertraute auf deiner Reise. Auch in ihnen wurzelt bereits das Vergessen. Nun liegt da, was du abstreiftest, und wahrlich, alle Verlassenheit blieb hier, es blieb ihr, die da liegt. Das bizarr anmutende Starren der ausgemergelten Knochen blieb, die eingefallenen Wangen blieben, ihr, die du nicht mehr brauchst und die dich im Leben hielt. Sie blieben der einzig wirklich Verlassenen hier im Zimmer.



Ludwig Janssen © 3.4.2012

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