Sonntag, 31. Januar 2010

Fingerübung: Dialoge mit kategorischem Imperativ - II: Beerdigung

„Ratur König war ein Mann, der …“
„Kannten sie ihn?“
„Wen, Ratur?“
„Ja.“
„Jeder, der den lieben Verstorbenen zu Lebzeiten kannte, fühlte sich …“
„Ich war sein Freund, sein …“
„Psst!“
„ … ein treusorgender Familienvater, der die eigenen Interessen immer …“
„Wie ‚psst’ was soll das?“
„Nicht so laut!“„Ach, so.“
„ … viel zu früh von uns …“
Also sein Freund waren Sie.“
„Sein Alter Ego!“
„HÄ? Was?“
„pssst.“
„Ach, ja stimmt, dabei habe ich selbst …"
„ …handelte unser lieber Ehemann, …“
„Geschieden, geschieden war er“
„... Vater und Freund immer so, dass die Maxime …“
„Ob er tatsächlich der Vater war, dessen war er sich nie gewiss!“„Ach was?“
„ … dass die Maxime seines Willens, Handelns, seiner Güte, seine stete Suche nach Sinn …“
„Wenn ich’s doch sage!“„Nur, weil Sie so ein altes Ego von ihm gewesen sein wollen …“
„Gewesen? Ich BIN!“

„ … als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung …“
„Was, ich bin? Wollen Sie damit etwa andeuten, dass …“
„MAUL HALTEN!"
„… hätte gelten können. Wir verneigen uns vor …“

„HEY, DER ARSCH IST GAR NICHT TOT!“

1 Kommentar:

___________________ hat gesagt…

jch mag diesen text. sehr uns sehr wahrscheinlich wegen der letzten zeile.