Sonntag, 15. November 2009

Zu Vögeln in Gedichten, hier: Amsel und Schwan

Amsel, hier - instrumental
schwarzes, intellektuelles Tüde
lütet Atti-Dings, wird nimmer
müde, müde, nimmermüde,
quoth the blackbird: "Nevermore!"
Mein Ohr zerfranst, weil Amsel
liedern muss.

Ich lobe mir den Höckerschwan
der schweigt immer, bis zum Schluss
nicht aus des Sängers Höflichkeit:
Es steckt kein Lied im weißen Kleid

[Nur ch... - und so. (Der See ein Klo.)]

[Moral:]

Wenn man einen Vogel schnappt
ihn passend ins Gedichte pappt
in-strumen-trali-trala
siert man, selbst auf die Gefahr
hin, dass dieser Vogel dort, stim
uliert zu Vogelmord
an etwas, das zufällig sang
als das Gemüt gottweißwo schwang

Macht ihn zum Träger von Bedeutung
auf Gartenzaun und Mauerkrone
zu finden, muntren Wesens, doch
H5N1 ist auch nicht ohne


Ludwig Janssen 8.6.2009


2 Kommentare:

___________________ hat gesagt…

die droben auf dem aste saßen
hoch oben über weißen straßen
hühnerten ganz unverhüllt
dem straßenmaler auf sein bild

das war nicht fein und unverdrossen
hat der maler sie sehr totgeschossen
dann war ihm ganz nach essen
er hat sie aufgefressen

nun liegen auf der straße
die reste von dem fraße
auch auf des malers bild
doch das macht ihn nicht wild

sein bauch ist voll und er ist matt
bezeichnet träg ein hühnerblatt
das hängt er dem metzger schlachter
ins fenster abends um achter

der findet das nun gar nicht fein
zu sehen sind lauter fögelei'n
doch kommen die leute im dauerkauf
und der metzger vergoldet bald seinen knauf

:)

___________________ hat gesagt…

bin schon wieder hier hangengeblieben. nicht seltsam, nicht wahr?
gestern wuchsen mir schwäne aus dem hals und leda stand im schwarzen licht. heuer hangen mir die gewachsenen schwäne zum hals heraus und leda glitzert wie lange nicht.